ATV und Quad Zulassungen in Deutschland weiter im Abwärtstrend

Bei der Präsentation in Österreich zu den neuen Online-ATVs und UTVs des Importeurs Hans Leeb GmbH gab es für mich auch einen Einblick in die KBA-Zulassungszahlen auf dem deutschen ATV- und Quadmarkt. Kurz gesagt: Sehr aufschlussreich.

Wir werden pro Jahr weniger. So könnte man die Schreckensbotschaft auch nennen. Und tatsächlich. Nachdem die Zulassungen im ATV und Quadsektor im Jahr 2011 um rund 15% abgenommen haben (rund 20.700 Neuzulassungen)  hat sich der Schwund in diesem Bereich laut KBA in 2012 auf 19% (rund 16.700 Neuzulassungen) erhöht. Das hat mich in dieser Größenordnung wirklich überrascht. Für einen kleinen Markt wie den unsrigen sind das fast 4.000 Fahrzeuge weniger. Sieht man sich die Zahlen des KBA (Kraftfahrzeug Bundsamtes) aus 2012 genauer an so gibt es Sieger und auch Verlierer Dort wo ich die KBA-Zahlen noch im Kopf habe, sind sie mit aufgeführt.

Besonders groß fällt der Rückgang bei den sogenannten No-Name-Marken z.B. aus dem Internet und z.B. Baumärkten auf. Quads solcher Herkunft haben in Deutschland, fasst man sie als Einheit zusammen, den größten Marktanteil mit mehr als 30%. Der Rückgang ist in diesem Segment mit über 30% besonders groß. Gut so! Lebensgefährlicher Schrott kommt erst gar nicht auf die Straße und von mieser Qualität enttäuschte Kunden werden somit weniger.

An der Spitze der Zulassungsliste wurde Kymco (MSA GmbH) von TGB (Hans Leeb GmbH) abgelöst. Ein Unterschied von wenigen Fahrzeugen (unter 20) ist nicht besonders groß doch er ist da. Ok, sagen wir: Gleichstand bei rund 2.800 Quads pro Importeur. Danach folgen CF-Moto (Fa. Kirschenhofer), Triton, Yamaha, Suzuki, Polaris, Arctic Cat, Hershee, Can Am, Dinli, Kawasaki, Aeon.

Große Rückgänge verzeichnen besonders Hershee mit Importuer Herkules (jetzt Euromotor; 2011 493 auf 373 Stück in 2012) und Dinli (Importeur Karcher, 2011 617 auf 330 Stück in 2012).

Can Am konnte sich  2012 auf 373 von 364 Stück 2011 in Deutschland verbessern. Interessant ist der Vergleich der Verkaufszahlen von Can Am in Deutschland und Österreich: 384 zu 260. Irgendetwas machen die Österreicher richtig angesichts des wesentlich kleineren Marktes in der Alpenrepublik. Das sollte zum Nachdenken anregen.

Am unteren Ende der obengenannten Aufzählung fällt noch die Marke Aeon ins Auge. Eine Verbesserung von 167 auf 272 zugelassenen Fahrzeugen oder anders gesagt ein Plus von satten 60%.

Wie geht es weiter? Ein Ende der Abwärtsspirale ist noch nicht in Sicht.  Zusammenfassend lässt sich somit sagen, dass eine Marktbereinigung in Deutschland weiter ihren Gang nimmt und in den nächsten Jahren  nehmen wird. Aber: Es geht weiter und besonders für die Importuere und Hersteller, die Kundenservice, einen effiziente Ersatzteilversorgung und vor allen Dingen auch eine für ihre Händler sichere Preispolitik fahren, die das bestehende Händlernetz unterstützen werden weiter mit dabei sein und wie schon aus den Zahlen 2012 ersichtlich ihren Marktanteil konstant bzw. weiter ausbauen können.

 

 

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein abgelegt und mit , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.